MUSEUM AM DOM - St. Pölten Mostviertel, Niederösterreich

Jahresausstellung 2024: "Schädelkult & Stiftstumult - 1000 Jahre Hippolytkloster"

Um das Jahr 800 entstand am heutigen Domplatz in St. Pölten ein Kloster, in dem die Schädelreliquie des Märtyrers Hippolyt verehrt wurde. Das Kloster entwickelte sich schnell zu einem geistigen und wirtschaftlichen Zentrum, um das herum eine Stadt wuchs. Die Stiftung des Klosters geht auf Benediktiner zurück und wurde später im 11./12. Jahrhundert in ein Augustiner Chorherrenstift umgewandelt. Die enge Verbindung zwischen Stadt und Stift ist auch heute noch im Namen St. Pöltens erkennbar, der auf den hl. Hippolyt zurückzuführen ist.

Wiedereröffnung der Dauerausstellung

Über viele Jahrhunderte hinweg war der christliche Glaube ein zentraler Bestandteil der abendländischen Kunst. Kunstwerke von höchster Qualität und edelsten Materialien wurden genutzt, um biblische Geschichten darzustellen. Heutzutage sind diese Darstellungen oft schwer verständlich ohne Erklärung. Das Museum am Dom bietet eine Dauerausstellung, die 2.000 Jahre christliche Kultur darstellt und die Frage nach der Relevanz des Christentums im 21. Jahrhundert aufwirft. Die Ausstellung befindet sich in den Räumen des ehemaligen Augustiner Chorherrenstiftes St. Pölten und umfasst auch zwei barocke Bibliotheken. Die Wiedereröffnung der Dauerausstellung markiert die inhaltliche Neuausrichtung des Museums und macht es ab 2024 wieder vollständig zugänglich.

MUSEUM AM DOM:

Das Museum am Dom befindet sich im 1. Stock des aufgelassenen Augustiner Chorherrenstifts St. Pölten und inkludiert auch dessen Klosterbibliothek:

• Der Sammlungsbestand ist sehr heterogen und umfasst neben Altären, Skulpturen und Gemälden auch eine große Anzahl an liturgischen Textilien (Paramente) und liturgischen Gefäßen (Kelche, Monstranzen etc.), die in der Schatz- und Paramentenkammer präsentiert werden.
• Auch die Entwurfsskizzen für die barocke Umgestaltung der heutigen Domkirche im 18. Jh. sind im Besitz des Museums – sie können im bischöflichen Oratorium im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
• Seit dem Jahr 2010 ist auch die Kunstsammlung der Englischen Fräulein St. Pölten (Congregatio Jesu) als Dauerleihgabe Teil des Museums am Dom.
• Im Zuge von Jahresausstellungen werden unterschiedlichste Themen sakraler Kunst zeitgemäß aufgearbeitet und vorgestellt.

Wie zeigt sich Gott im Museum?

Seit 2020 trägt das Museum den neuen Namen MUSEUM AM DOM und stellt sich nach umfassendem Re-Branding die Frage: Wie zeigt sich Gott im Museum? Menschen brauchen die konkrete, angreifbare und intime Erfahrung, um kirchliche Kunst - und damit Glaubensvermittlung - verstehen zu können. Sakrale Kunst kann heute vielfach nicht mehr ohne Hilfe verstanden werden, weil die mitunter plakative Zeichensprache vergangener Epochen nicht mehr gelesen werden kann - die codes können nicht mehr entziffert werden. Das Museum am Dom bietet Orte der Kontemplation, der Begegnung und des Dialoges – Orte, an denen sich die Kirche öffnet und nahbar für die Fragen der Gegenwart macht.