Museum in der Widumspfiste - Fügen Erste Ferienregion im Zillertal, Tirol
Zillertaler Traditionen und ein Lied, das um die Welt ging!
Das mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnete Heimatmuseum in der Widumspfiste in Fügen behandelt verschiedene interessante Themengebiete rund um Geschichte, Tradition und Handwerk. Der Schwerpunkt des Museums liegt auf der Entstehung und Verbreitung des weltberühmten Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht" durch die Zillertaler Nationalsänger.
"Stille Nacht" und die Geschichte der Zillertaler Sängerfamilien:
In dem vom Heimat- & Museumsverein geführten Museum wird unter anderem die Geschichte der Zillertaler Sängerfamilien und die damit verbundene Verbreitung des Liedes "Stille Nacht, heilige Nacht" in die ganze Welt dokumentiert. Anhand von Bildern, Notenbüchern, Exponaten und Dokumenten kann man die Reisen der Sänger nachvollziehen.
Das zur Weihnacht 1818 in Oberndorf entstandene Lied brachte der Orgelbauer Carl Mauracher aus Fügen, der zur Reperatur einer Orgel gerufen worden war, im Jahre 1819 mit zurück ins Zillertal. Dieser besonderen Rolle wurde 2011 von der "Stille Nacht Gesellschaft Salzburg" mit einer Weihnachts-Sonderbriefmarke Rechnung getragen!
Die Familie Rainer aus Fügen (Ur-Rainer) trug es dann ab 1824 von Fügen über Deutschland bis nach England. Mit ein Auslöser für die Sängerreisen war der Besuch des russischen Zaren Alexander I. und Kaiser Franz im Jahr 1822, die auf der Rückreise von einer Konferenz in Verona im Fügener Schloss aufhielten.
Da das Lied durch die Zillertaler Familien (Mitte des 19. Jahrhunderts waren etwa 500 Wanderhändler und Sänger in ganz Europa unterwegs) in die Lande getragen wurde, galt es bis 1854 als Tiroler- oder Zillertaler Weihnachtslied und niemand wusste bis dahin über den echten Entstehungsort Oberdorf bei Salzburg Bescheid.
Durch Nachforschungen der Berliner Hofopernkapelle wurde dann 1854 über das Kloster St. Peter in Salzburg der Verfasser der Melodie Franz Xaver Gruber ausfindig gemacht, der daraufhin eine Abschrift des Liedes anfertigte und im Begleitschreiben auch unseren Orgelbauer Mauracher aus Fügen/Kapfing erwähnte. Zu diesem Zeitpunkt war der Verfasser des Textes, Vikar Joseph Mohr bereits verstorben.
Weitere Themenbereiche:
Auf 4 Etagen zeigen wir außerdem die Zillertaler Rokoko-Bildhauer aus der Familie Nißl, die Altarwerke in Tirol und Bayern sowie Krippen schufen. Eine über 200 Jahre alte Papierkrippevon Christoph Anton Mayr aus Schwaz ist in der sakralen Abteilung zu sehen. Man kann Medaillons des Graveurs & Münzstechers Leonhard Posch aus Fügen-Kapfing bewundern, der es in Berlin zu großer Bekanntheit brachte. Ein Teil der Ausstellung ist Exponaten akademischer Maler unserer Region gewidmet. Auch die weltweit größte Schallplattensammlung kann bei uns besichtigt und mittels QR-Code angehört werden.
Die Gerätschaften und Gegenstände alter Handwerke wie Federkielsticker, Tischler, Schlosser, Klosterarbeiten, Fassbinder, Wagner, Hutmacher oder Seiler sind im Museum ebenso zu sehen, wie die "Mozartorgel" aus Hall in Tirol und ihre Geschichte. Ein Raum ist der Tux-Zillertaler Rinderrasse gewidmet, die um 1970 als ausgestorben galt und jetzt von unseren Landwirten wieder erfolgreich nachgezüchtet wird.
Im Jahr 2004 kam im neu erbauten Tiefgeschoss dann die große Ausstellung Bergbau- & Hüttenwesen dazu.
WIR ÜBER UNS:
Das Museum in der Widumspfiste befindet sich im Besitz der Gemeinde Fügen. Sie hat den Heimat- und Museumsverein beauftragt, das Museum aufzubauen, auszubauen, zu führen und zu erhalten. Der Heimat- und Museumsverein sieht seine vornehmliche Aufgabe darin, die Volkskultur zu pflegen und den Bürgern und Gästen unseres Ortes sowie der Tourismusregion im "Museum in der Widumspfiste" zugänglich zu machen. In Veranstaltungen und Sonderausstellungen im Museum werden brauchtums-, orts- und regionsbezogene Themen der Bevölkerung nahe gebracht.
Öffnungszeiten & Preise
In der Saison 2024 ist unser Museum von 11. Juni bis 25. Oktober jeweils Dienstag bis Freitag von 14.00 bis 17.00 Uhr für Besucher geöffnet.
- Datumsgebundene Veranstaltungen werden auf unserer Webseite bekannt gegeben.
- Bei Gruppen müssen die Richtlinien des Museumsbundes eingehalten werden.
- Anmeldungen nehmen sowohl wir, als auch der TVB Fügen gerne telefonisch und per Mail entgegen.
- Bücher, Folder und CDs, die im Museum in der Widumspfiste erhältlich sind. Die Preise sind im Museum ausgeschildert. Auch Ansichtskarten sowie das Schmuckblatt "Stille Nacht" gibt es im Museumsshop.
- Alle Infos zum 3D Rundgang im Museum in der Widumspfiste finden Sie unter VIRTUELL BESUCHEN.
EINTRITTSPREIS - ab Juni 2024
Der Eintrittspreis in unser Museum ist frei wählbar. Im Eingangsbereich befindet sich eine Box, in die Sie gerne Ihren selbst gewählten Eintritt einwerfen können, wenn Ihnen der Erhalt unseres Museums und unsere Arbeit ein Anliegen ist.
Gruppenpreis ab 6 Personen mit Führung nach Vereinbarung!
Anreise
Mit dem Auto:
Von Innsbruck bzw. Kufstein kommend: A12 Ausfahrt Zillertal, auf der B169 durch den Brettfall-Tunnel bis Einfahrt Fügen-Nord. Die Dorfstraße bis zur Tourist Information vorfahren, dann rechts abbiegen und der Straße bis zur Kreuzung Kirche/Hotel Post folgen. Die Kreuzung geradeaus überqueren, nach 100 m sehen Sie links das Museum und den Parkplatz.(Fahrzeit Innsbruck bzw. Kufstein - Museum jeweils ca. 35 Minuten)
Von Zell am See kommend: B169 bis Abfahrt Fügen Süd. Im 1. Kreisverkehr Richtung Spieljochbahn fahren. Im 2. Kreisverkehr die 1. Ausfahrt Richtung Fügen Zentrum nehmen. Nach der Sennerei links abbiegen, die Steigung hinauffahren und die 1. Straße links abbiegen (bei Raiba+Post). Fast am Ende der Straße ist rechts das Museum und der Parkplatz. (Fahrzeit Zell am See - Museum ca. 80 Minuten)
Mit dem Zug:
Zillertalbahn bis Bahnhof Fügen/Hart. Hinter dem Bahnhof auf dem Fußgängerübergang die B169 überqueren und die Bahnhofstraße hinauf gehen. Bei der Einmündung der Sennereistraße die Straße auf dem Fußgängerübergang überqueren und über die Stufen den schmalen Fußweg zum Museum nehmen (Gehzeit Bahnhof - Museum ca. 8 Minuten).