Schattenburgmuseum - Feldkirch Bodensee, Vorarlberg
Ein Wahrzeichen von Feldkirch
In der bekannten Schattenburg ist das 2010 erweiterte und neu gestaltete Museum untergebracht, welches zu den größten des Landes Vorarlberg zählt. Der älteste Teil, der Bergfried, entstand als neue Residenz der Montforter zwischen 1261 und 1270. Als 1390 Rudolf V. von Montfort ohne Nachkommen verstarb, ging die Grafschaft an das Haus Habsburg über und wurde in der Folge an Vögte vergeben. Vogt Friedrich VII. von Toggenburg (1416 bis 1436) führte auf der Schattenburg ein prunkvolles Hofleben, weitum bekannte Turniere wurden am Fuße des Burghügels abgehalten, die Stadtrechte jedoch stark eingeschränkt. Unter seiner Verwaltung, aber auch in den folgenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu Aus- und Umbauten der Burg.
Nach dem Auszug des Vogteiamtes in die Stadt verblieben nur mehr die Gefängniszellen bis 1812 in der Burg, die in Folge auch als Kaserne Verwendung fand. 1825 erwarb die Stadt Feldkirch die Schattenburg in einer Versteigerung. Der Zustand ähnelte damals aber in vielen Bereichen eher einer Ruine als dem einer stattlichen Burg. Danach wurde diese als Herbergestation für wandernde Handwerksburschen oder Armenwohnung für Bedürftige genutzt. Seit 1915 bemüht sich der 1912 gegründete Heimatpflege- und Museumsvereins um die Revitalisierung dieser eindrücklichen Burganlage.
Die 18 Räume des Museums geben Besuchern einen Einblick in die Wohnkultur früherer Jahrhunderte, außerdem kann man eine beeindruckende Sammlung sakraler und profaner Kunst betrachten. Der Bergfried beherbergt verschiedene Waffen vom Mittelalter bis zum 2. Weltkrieg. Mit Sonderführungen sind Exponate zur Geschichte der Handspinnerei und -weberei zu sehen.
- Gotisches Zimmer:
Der einzige Raum der Burg, der noch seine spätgotische Ausstattung besitzt - bestehend aus Täfel mit profilierten Fugenleisten und Spitzbögen. Es sind spätmittelalterliche Heilgenskulpturen aus Kapellen und Kirchen rund um Feldkirch sowie eine spätgotische Eisenuhr zu sehen. An den Wänden haben sich nur die Wappen von Vogteiverwalter Heinrich Walther von und zu Weissenberg sowie seiner Ehefrau Maria Elisabeth erhalten. - Vogtei:
In diesem, mit spätmittelalterlicher Holzdecke ausgestattetem Raum, fällt die Aufmerksamkeit auf die Epitaphe (Grabbilder) vom Arkadenfriedhof St. Peter und Paul, die von Feldkircher Patrizierfamilien gestiftet wurden. Anhand der Bilder kann der Bekleidungswandel im 17. und 18. Jahrhundert verfolgt werden. Auch die Skulptur des hl. Georg mit Drachen verdient besondere Beachtung, denn aufgrund der Gewandung datieren Experten die Figur auf den Beginn des 14. Jahrhunderts - sie trägt noch die originale Bemalung ihrer Entstehungszeit. - Trachtenzimmer:
Mit einer großen Vitrine sowie Gemälden wird die seit der Biedermeierzeit getragene Tracht veranschaulicht. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Entwicklung der weiblichen Kopfbedeckung, die anhand kunstvoll gefertigter Bodenhauben, wie der Goldbrokatkappe bis hin zur Gold-Radhaube, bestaunt werden kann. Auch verschiedene Truhen und Schränke aus Feldkirchner Bürgerhäusern sowie weitere Haushaltsgegenstände sind im Raum ausgestellt. - Bürgerliches Zimmer/Musikzimmer:
Die beeindruckende Eingangstür ist mit "Maskarons" (Unheil abwehrenden Fratzengesichtern) geschmückt. Bis heute sind einige Bürgerhäuser in der Feldkircher Altstadt mit solch kunstvoll verzierten Türen versehen. In einer Vitrine kann man verschiedene Blasinstrumente sowie Zinngeschirr bewundern - Feldkirch war früher Heimat zahlreicher Zinngießer. An der linken Seite des Raums sind einige Tasteninstrumente, wie das Giraffenklavier des Dornbirner Klavierbauers Alois Kalb (1801 - 1856), zu sehen, weiters eine Reihe wertvoller Uhren und Gemälde. - Palas:
Dieser Raum ist mit den stärksten Mauern der ganzen Burganlage ausgestattet, welche Schutz und ein gutes Raumklima boten. Auch die mächtigen Unterzugsbalken sowie die wuchtige Holzsäule sind beeindruckend. Über dem offenen Kamin befinden sich Darstellungen von Graf Jakob Hannibal von Hohenems und Ulrich von Schellenberg, die an die vergangene Ära der Vögte erinnern. Ein wirklich interessantes Ausstellungsstück ist der Aufsatzsekretär aus dem Jahre 1721 mit einem aus Elfenbeinplättchen sowie geschwärzten Gravierungen bestehendem Reiterbild. - Alte Burgkapelle:
Das wichtigste Kunstwerk in diesem, bis 1614 als Burgkapelle dienendem Raum, ist wohl das von Hans Huber (Vater des bekannten Passauer Hofmalers Wolf Huber) um 1507 geschaffene Fresko. Es sind Ereignisse aus dem Alten Testament wie „Adam und Eva“ oder „Samson und Delila“, aber "Maria Lactans", die stillende Muttergottes, mit einem vor ihr knieenden Stifter zu sehen. In der Fensternische ist eine von Museumsgründer Florus Scheel (dem Älteren) gemalte Darstellung des hl. Fidelis von Sigmaringen (Stadtpatron von Feldkirch) zu sehen. - Gräfinnenzimmer:
In diesem Raum wurde versucht, eine "Fräwlis Kammer" (von einem Burgfräulein bewohntes Zimmer) mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen nachzustellen. Schmuckstücke sind das mit einem Holzbaldachin versehene Ehebett und die Kinderwiege. Im Winkel des Raumes findet sich das kleine Porträt der Catharina von Furtenbach. Sie gründete die "Küachle-Stiftung" mit dem Ziel, den Insassen des Stadtspitals wöchentlich "Hefeteig-Küchle" zukommen zu lassen. - Feldkirchzimmer / Vedutenkabinett:
Dieses Zimmer mit barocker Bildhängung ist versehen mit Stichen, Lithographien, Zeichnungen sowie kleinen Gemälden, die "Alt-Feldkirch", die Stadt und historische Gebäude zum Motiv haben. Besonders ist das Aquarell, von Thomas Ender, dem Hofmaler von Erzherzog Johann, denn es zeigt die Schattenburg in ihrem damals halb zerfallenen Zustand. - Bergfried:
In den vier Stockwerken des Bergfried befinden sich die Waffensammlung, eine kleine Sammlung von Lanzen und Hellebarden, ein sogenanntes "Knechtischen Halbharnisch" und ein "Kettenhemd" aus dem 16. Jahrhundert sowie Schlösser und Schlüssel und Exponate zum Feldkircher Weinbau. Auf der Aussichtsplattform erweckt der große Schalltrichter (Bumsa) zur Abgabe von Salut- oder Warnschüssen immer wieder Erstaunen, ebenso der Dachstuhl mit dem dreifachen Hängewerk. Die ausgestellte kleine Wasserpumpe mit Löscheimer und Nachtwächterlaterne soll daran erinnern, dass Feldkirch immer wieder, zuletzt 1697, durch Großfeuer zerstört wurde. - Angebote für Schulen & Kindergärten:
Montag bis Freitag kann das Museum auf Anfrage durch Bildungseinrichtungen zusätzlich schon ab 09.00 Uhr geöffnet werden. Es werden nach Vereinbarung verschiedene Themenführungen je nach Schulstufe und Alter geboten! - Terminkalender Schattenburgmuseum
- Museumsshop Schattenburg:
Mit einer kleinen, feinen Auswahl an Artikeln rundet der Shop des Schattenburgmuseums sein Angebot ab. Hier erwarten Sie attraktive Kinder-Geschenke aus der Ritter- und Burgfräulein-Abteilung wie Kostüme und Ausrüstung, der Thematik angepasste Kinderbücher und Spiele, fundierte Publikationen der Schattenburg und der Stadt Feldkirch bis hin zu Postkarten und Souvenirs.
Ein Rundgang durch die mittelalterliche Schattenburg mit Ausblick auf die Stadt Feldkirch ist ein Erlebnis für die ganze Familie! Audiodateien in deutscher Sprache stehen via QR-Codes kostenfrei zur Verfügung. Zusätzlich bietet der Kurzführer "Rundgang durch die Burg" oder aber der Familienführer inkl. Malbuch "Für junge Burgfans" sowie diverse Quizzes eine vergnügliche Tour durch die Burg.
Öffnungszeiten & Preise
April bis Oktober:
- Täglich von 10.00 - 17.00 Uhr
November bis März:
- Dienstag bis Samstag von 13.30 - 16.00 Uhr
- Sonn- & Feiertag von 11.00 - 16.00 Uhr
- Montag geschlossen
01. November, 24./25. Dezember + 01. Januar geschlossen!
Die V-Card und die Bodensee-Vorarlberg Freizeitkarte gewähren freien Eintritt in das Schattenburgmuseum.
Eintrittspreise | Einzelpreise | Gruppenpreise ab 10 Pers. |
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Erwachsene | € 8,00 | € 7,00 |
Senioren (ab 65 Jahre) | € 6,00 | € 5,50 |
Jugendliche (12 - 17 Jahre) | € 6,00 | € 5,50 |
Studenten (bis 26 Jahre) | € 6,00 | € 5,50 |
Menschen mit Behinderung | € 6,00 | € 5,50 |
Schüler (6 - 11 Jahre) | € 4,00 | € 3,00 |
Kinder (bis 5 Jahre) | frei | frei |
Familienkarte mit Vorarlberger Familienpass Eltern plus eigene Kinder | € 15,00 | |
Familienkarte Single mit Vorarlberger Familienpass 1 Elternteil plus eigene Kinder | € 10,00 |
Preise Führungen* | |
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Führungspauschale zu den Öffnungszeiten (60 - 90 Minuten) | € 95,00 |
Führungspauschale außerhalb der Öffnungszeiten (60 - 90 Minuten) | € 110,00 |
Schulführungen (90 Minuten) | € 85,00 |
Kindergartenführungen (45 Minuten, inkl. Eintritt) | € 65,00 |
Kindergeburtstagsführung (60 Minuten) | € 60,00 |
Zusätzliche Gebühr pro Gruppe zum Eintrittspreis für Früh- & Spätöffnung (außerhalb Öffnungszeiten) | € 25,00 |
* Die V-Card sowie die Bodensee-Vorarlberg Freizeitkarte können für den freien Eintritt bei Führungen genutzt werden.
© Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch
Anreise
Mit dem Auto:
Bis zur Autobahnabfahrt "Feldkirch Frastanz", weiter Richtung Feldkirch und nach der Ortseinfahrt erste Ampel rechts abbiegen.
Ein Parkplatz mit 74 Stellplätzen für private PKWs (Gebührenzone 2), zwei Behindertenparkplätzen und 7 Busstellplätzen (Gebührenzone 1) steht direkt bei der Schattenburg zur Verfügung. Gebührenpflicht besteht außer an Sonn- und Feiertagen von Montag bis Freitag 08.00 bis 12.00 Uhr, 13.30 bis 18.00 Uhr sowie an Samstagen von 08.00 bis 12.00 Uhr!
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Ab Hauptbahnhof Feldkirch, zu Fuß über die Wichnergasse und die Bettlerstiege (131 Stufen) in ca. 15 Minuten erreichbar. Alternativ ab Bahnhof Feldkirch (Mo - Sa) mit der Linie 404 oder 405 in 2 Minuten zum Domplatz, dann zu Fuß über Neustadt und Burggasse in 5 Minuten zur Burg; Weiters Landbuslinie Oberes Rheintal 480 ab Katzenturm direkt zur Schattenburg.